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Los 204

Teppich in Form eines Tigerfells

Schätzpreis:

2.000 € - 3.000 €

Zuschlagspreis:

2.000 €

Beschreibung:

Tibet, vor 1990
242 x 134 cm
Im gesamten Orient wird der Tiger seit langem mit Eigenschaften wie Stärke, Würde und Mut in Verbindung gebracht. Für die Chinesen ist der Tiger der "Herr aller Landtiere" und gilt als Sinnbild für magistrale Würde und Strenge sowie als Vorbild für den Mut und die Wildheit, die ein Soldat an den Tag legen sollte. Tigerfelle wurden zu Metaphern der Macht: Sie sollen die Lebenskraft, die Stärke und die Tapferkeit des Tigers auf diejenigen übertragen, die auf ihnen sitzen, knien oder liegen. Dementsprechend wurden sie im Osten häufig als Matten oder Sitzbezüge für Personen mit sehr hohem weltlichen und geistlichen Status verwendet - und wenn echte Tigerfelle nicht verfügbar waren, wurden stattdessen Teppiche und Textilien mit Tigermotiven verwendet. Tigerfelle hatten auch starke religiöse Assoziationen und sind auf vielen frühen Gemälden abgebildet. Sie dienten als Matten für Sufi-Asketen, Hindu-Yogis und buddhistische zornige Gottheiten. Für Buddhisten stehen sie im Zusammenhang mit den Anstrengungen, die man unternehmen muss, um die Wildheit des eigenen egozentrischen Geistes durch rituelle Praktiken zu zähmen. Östliche Teppiche mit Tigermotiven werden im Allgemeinen mit dem 19. und 20. Jahrhundert in Verbindung gebracht, und zwar eher mit tibetischer als mit chinesischer Handwerkskunst.
Aus der Sammlung Gerd-Wolfgang Essen (1930-2007), zwischen den 1950er und 1980er Jahren gesammelt
Minim. Altersspuren